Freitag, 8. Februar 2019

Preisgünstiger Wohnraum

CVP-GLP wollen preisgünstigen Wohnraum in Adliswil fördern. Dank einem neuen kantonalen Gesetz können Gemeinden in Zukunft Zonen für preisgünstigen Wohnraum ausweisen. Gabriel Mäder (GLP) und Anke Würl (CVP) haben dazu eine Interpellation eingereicht und wollen vom Stadtrat wissen, wie das Gesetz in Adliswil umgesetzt werden soll.

«Wohnungen entstehen am laufenden Band, das ist nicht das Problem.» stellt Anke Würl (CVP) ernüchtert fest. «Aber die neuen Wohnungen werden auch laufend teurer. Das stellt Familien, werdende Eltern, aber auch ältere Mieter zunehmend vor grosse Herausforderungen. Mit der Umsetzung der geplanten Verordnung von preisgünstigem Wohnraum, wollen wir in Adliswil Abhilfe schaffen».

 

Im September 2014 wurde die kantonale Abstimmung zu preisgünstigem Wohnraum mit 58% angenommen, in Adliswil gar mit 64%. Die Vorlage sieht vor, dass Gemeinden selbstständig entscheiden können, ob sie, bei Auf- oder Einzonungen einen Mindestanteil festlegen wollen, der für preisgünstige Wohnungen reserviert bleibt. Gemäss der Vorlage werden keine privaten Eigentümer gezwungen auf einmal die Mieten zu senken. «Die Eigentümer müssen erst dann günstigen Wohnraum anbieten, wenn sie von einer Auf- oder Umzonung profitieren wollen. Der Besitzstand der Eigentümer ist also jederzeit gewährleistet, einzig die zukünftigen Profite werden zu einem Teil abgeschöpft.» merkt dazu Stefan Neubert von der GLP an. «Wir hoffen die Vorlage im Kantonsrat noch in dieser Legislatur zum Abschluss zu bringen, damit die Gemeinden sich nach 4 Jahren endlich an die Umsetzung machen können. Die Regierung hat eine gute Vorlage geliefert, die den Gemeinden grossen Spielraum lässt.»


Beim preisgünstigen Wohnraum handelt es sich nicht um Sozialwohnungen. Die Wohnungen werden über den freien Markt vergeben und nicht durch die Gemeinde. Wobei die Gemeinde aber Bestimmungen zur Belegung erlässt. «Für uns müssen die Bestimmungen einfach und transparent sein. Ziel muss es sein, dass Familien und ältere Personen die Möglichkeit erhalten, innerhalb von Adliswil umziehen zu können, ohne aus ihrem sozialen Umfeld vertrieben zu werden» sagt Gabriel Mäder von der GLP.

 

Für die CVP-GLP-Fraktion kommt die Vorlage zum richtigen Zeitpunkt. «Als Zentrumsstadt hat Adliswil vom Kanton die Aufgabe erhalten, zusätzlichen Wohnraum durch eine Verdichtung nach innen bereit zu stellen. Mit dieser Vorlage kann die Gemeinde die Abschöpfung des Mehrwerts, der den Eigentümern durch Verdichtung zufällt, langfristig sichern. Das ist ganz im Interesse der Stadt Adliswil.»