Freitag, 27. November 2015

Gewinnmaximierung statt Schutz der Bevölkerung vor übermässigem Fluglärm

Der neuste ZFI zeigt ein ernüchterndes Bild: Mehr Menschen als je zuvor werden durch den Fluglärm massiv belastet. Aber statt alles daran zu setzen, die Bevölkerung vor übermässigem Fluglärm zu schützen, erzielt der Flughafen einen Rekordgewinn.

Dass der wirtschaftliche Erfolg des Flughafens und eine höhere Lärmbelastung nicht miteinander verknüpft sein müssen, haben die Werte des letzten Jahres gezeigt. 2013 erfolgte ein annähernd so grosser Gewinnsprung bei gleichzeitiger Senkung des ZFI-Wertes.

Als Begründungen für den Anstieg des ZFI führt der Flughafenbericht der Regierung den Bevölkerungswachstum an und beschreibt ausführlich das Dilemma zwischen der gewollten Konzentration der Bevölkerungsentwicklung in den urbanen Zentren - wozu auch die Flughafenregion gehört - und dem Ziel den ZFI-Wert zu senken. Erst beim genauen Hinschauen und in Nebensätzen erfährt man den wichtigsten Grund für die Erhöhung des ZFI-Wertes: Die Flüge in der Nacht haben massiv zugenommen! Gegenüber dem Jahr 2013 wurden 16% mehr Flüge in den Nachtstunden zwischen 22:00 und 6:00 abgewickelt, während die Anzahl Flugbewegungen am Tag praktisch konstant blieb. Eine Erklärung, wieso praktisch der gesamte Mehrverkehr auf die Nachtstunden fällt, bleibt der Flughafenbericht schuldig.

Die Grünliberalen fordern den Regierungsrat auf, mit dem Flughafenbericht Transparenz zu den wahren Gründen der erhöhten Lärmbelastung der Bevölkerung zu schaffen und diese dann mit der Flughafen Zürich AG anzugehen. Nur durch das Ansprechen der wichtigsten Ursachen kann die Lärmbelastung der Bevölkerung rasch verringert werden.